Das Archäologische Museum von Pella liegt gegenüber dem Eingang des Ausgrabungsgeländes; die bedeutenden Funde aus der antiken Stadt, die seit dem 5. Jh. v. Chr. die Hauptstadt Makedoniens gewesen ist, werden in drei Sälen präsentiert.
Im ersten Saal rechts sind die prähistorischen Fundstücke zu sehen.
Gegenüber sind in sechs Vitrinen Objekte aus den Wohnhäusern der Stadt ausgestellt. In Vitrine 4 sieht man einen Schatz von Silbermünzen, die in einem kleinen Gefäß gefunden worden sind. Die späthellenistischen Münzen stammen aus Rhodos, Makedonien und Histiaia.
Vitrine 5 enthält Bronzeteile von Türen der Häuser von Pella. In der Nachbarvitrine 6 sieht man weitere Bronzefunde, darunter zwei eindrucksvolle Klinenbeschläge.
Im langgestreckten Saal 2 sind an den Wänden entlang Vitrinen aufgestellt. Auf der rechten Seite sieht man Funde von der Agora, dem Handelszentrum der Stadt und damit ganz Makedoniens, wohin die Handwerker ihre Erzeugnisse exportierten.
Die Vitrinen 10-12 enthalten Tongefäße von der Agora, darunter solche der Gattung Westabhang-Keramik aus dem 3. Jh. v. Chr. , die mit pflanzlichen Motiven und Ritzungen geschmückt sind; die großen Fundmengen zeigen, dass es eine Töpferwerkstatt in der Stadt gegeben hat, die diese Keramik produziert hat.
In den Vitrinen13 und 14 sieht man Matrizen für die Herstellung von Skyphoi mit Reliefdarstellungen und von Statuetten. Die mit ihrer Hilfe hergestellten Produkte erfreuten sich großer Beliebtheit und wurden nach ganz Makedonien exportiert. Die Matrizen zeigen Pflanzenmotive, aber auch Darstellungen des Trojanischen Krieges, wobei den einzelnen Gestalten ihre Namen beigeschrieben sind.
In Vitrine 15 sieht man Köpfe weiblicher Statuetten ebenfalls von der Agora und in Vitrine 16 drei großformatige Statuetten. Zwei von ihnen stellen Aphrodite und die dritte Herakles im Typus Farnese dar.
Die drei gegenüberstehenden Vitrinen 17-19 enthalten Funde aus dem Heiligtum der Aphrodite und Mutter der Götter nördlich der Agora: Statuetten von Aphrodite und des geflügelten Eros sowie einen Bronzebeschlag (fulcrum) von einer Kline aus dem 2. Jh. v. Chr. mit einer Pferdeprotome am oberen und der eines Mannes am unteren Ende.
In der Vitrine gegenüber sieht man Funde aus dem Thesmophorion von Pella, demjenigen Heiligtum im Nordwesten der Stadt, in dem zu Ehren der Demeter das Fest der Thesmophorien gefeiert wurde.
In Vitrine 21 sind Objekte von verschiedenen Stellen der Stadt zusammengestellt, die mit anderen Kulturen zu tun haben, darunter eine Statuette der Athena, die einen gehörnten Helm trägt, sowie zahlreiche Statuetten des Dionysos und seines Gefolges, der Satyrn und Silene.
Die übrigen Vitrinen enthalten Grabbeigaben aus den Nekropolen der Stadt.
Besonders eindrucksvoll ist die Kertscher Pelike (Vitr. 23), die auf beiden Seiten mit Darstellungen der Heiligen Hochzeit zwischen Dionysos und Ariadne geschmückt ist, wobei die vergoldeten Relieffiguren besonders dekorativ wirken. Sehr wahrscheinlich sind in diesem Gefäß die Gebeine einer verstorbenen Frau beigesetzt worden.
Der Goldschmuck aus Gräbern aller Nekropolen von Pella ist in zwei eigenen Vitrinen zusammengestellt, darunter drei Kränze, Ohrgehänge in Form von Eroten und Trauben, Ringe mit Edelsteinen und Goldblätter mit den Namen der Verstorbenen.
Der dritte Saal beinhaltet Fußbodenmosaike aus Wohnhäusern der Stadt. Auf demjenigen rechts des Eingangs aus dem letzten Viertel des 4. Jhs. v. Chr. ist Dionysos auf einem Panther dargestellt. Das Haus, aus dem es stammt, ist von den Ausgräbern „Haus des Dionysos“ genannt worden. Das Mosaik besteht aus natürlichen Kieseln; für die Konturlinien sind Bleistreifen und für das Haar gebrannter Ton verwendet worden.
Aus demselben Haus stammen zwei weitere Mosaike, von denen das eine zwei Männer zeigt, die einen Löwen jagen. Es ist vermutet worden, dass der Mosaizist mit dieser Szene auf die Jagd am Fluss Granikos anspielt, während der Alexander der Große von seinem Freund Krateros vor einem Löwen gerettet worden ist.
Ein Marmorporträt aus dem späten 4. Jh. v. Chr. in diesem Saal stellt Alexander den Großen dar.
Archäologisches Museum Pella
Nationalstraße Thessaloniki-Edessa, 58005 Pella
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